Descrizione

 Fulvio Roiters Fotos (damit meine ich, jene Fotos Sardiniens, die er in diesem Band gesammelt hat) flößen in das Herz eines Sarden, noch vor dem Staunen für die unverkennbare Inspiration seiner Kunst, ein Dankbarkeitsgefühl. Die Werke der großen Fotografen unterscheiden sich durch dies: Sie zeigen, was man unter den Augen hatte und bisher nicht sehen konnte, und man sieht es nicht als ob es das erste Mal im Leben wäre, aber bis zu seinem Grund, bis zum Kern seines Daseins. Roiter erregt sich, noch bevor es sein Gesprächpartner tut, wenn er vom Weg erzählt, den er zurückgelegt hat, den Felsen, die er erstiegen hat, der Macchia oder dem Wald, in die er eingedrungen ist, dem Abschnitt, den er erfasst hat, um zu diesen Fotos zu gelangen. Jedes hat seine Geschichte: Nicht nur die, welche es erzählt, aber auch die der Mühe und des intelligenten Beharrens, die es gekostet hat. Selten, vielleicht nie, zieht sich Roiter zurück: Als wäre dieser Exzess an – auch körperlichem – Opfer, welches das Foto von ihm verlangt, die Spende für den Gott, der das Leben der Bilder hütet, auch wenn sie schon dort sind, auf dem Bildstreifen fixiert und vom Typografen in Farbe gedruckt. Jene Bilder sprechen. Sie erzählen den Kontinent der Insel, sie helfen ein bisschen mehr davon zu verstehen. Es ist das Höchste, was ein Mensch von seiner Arbeit verlangen kann: Es zu erreichen, ist eine Gnade, für die man dankbar sein muss.